Wie Fahrgastbeiräte zur Verkehrswende beitragen können Jahrestagung des bundesweiten Netzwerks der Fahrgastbeiräte in Stuttgart

– Stärkere Vernetzung durch Digitalisierung
– Neues Organisationsteam mit großer Mehrheit gewählt

In Stuttgart fand im Oktober 2021 die 6. Tagung des bundesweiten Netzwerks der Fahrgastbeiräte statt. Nachdem die Tagung im letzten Jahr coronabedingt nur online stattfinden konnte, trafen sich in diesem Jahr wieder etwa 50 Mitglieder von Fahrgast- und Kundenbeiräten aus ganz Deutschland. Gastgeber waren der Fahrgastbeirat Baden-Württemberg und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW). „Es ist erfreulich zu sehen, dass sich Vertreterinnen und Vertreter aus elf Bundesländern in Stuttgart zusammengefunden haben, um die Vernetzung weiter voran zu treiben“, stellt NVBW-Geschäftsführer Volker M. Heepen fest. „Das bundesweite Netzwerk lebt von den persönlichen Gesprächen, daher freue ich mich, heute Ihr Mitgastgeber zu sein. Der Austausch unter Ihnen aber auch mit den Aufgabenträgern ist uns sehr wichtig. Gern stellen wir Ihnen unsere Wege vor, wie wir die Verkehrswende vorantreiben wollen.“

Zu den Höhepunkten der Tagung gehörte die Diskussion mit Elke Zimmer, MdL, Staatssekretärin im Verkehrsministerium Baden-Württemberg. „Die Fahrgastbeiräte verschaffen als Bindeglieder zu den Aufgabenträgern den Fahrgästen eine Stimme und können dadurch auch in Bereichen, die bislang nicht im Blickfeld der öffentlichen Diskussion stehen, Verbesserungen erreichen. Von der Vernetzung der Fahrgastbeiräte können daher alle Seiten profitieren. Denn nur gemeinsam mit allen Akteuren können wir die Herausforderungen der Verkehrswende meistern“, so Staatssekretärin Elke Zimmer.

In der Podiumsdiskussion „Was kann die Branche, was können die Fahrgastbeiräte zur Verdoppelung der Fahrgastzahlen beitragen“ diskutierten u. a. Gerd Hickmann (Leiter der Abteilung ÖPNV im Verkehrsministerium Baden-Württemberg), Prof. Dr. Markus Friedrich (Universität Stuttgart) und Thomas Hachenberger (Geschäftsführer Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart) über die Möglichkeiten, der Verkehrswende nach der Corona-Pandemie durch steigende Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr neuen Schwung zu verleihen.

Zuvor hatten die Teilnehmenden in Arbeitsgruppen Ideen entwickelt, welche Lehren für den ÖPNV aus der Corona-Krise zu ziehen sind, wie eine optimale Fahrgastinformation und Anschlusssicherung aussieht, und ganz grundsätzlich, welche aktive und konstruktive Rolle Fahrgastbeiräte spielen können. Matthias Lieb, Vorsitzender des Fahrgastbeirates Baden-Württemberg stellte als Fazit der Tagung fest: „Eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen kann nur gelingen, wenn die Interessen der Fahrgäste umfassend berücksichtigt werden und die Fahrgäste frühzeitig in die Planungen einbezogen werden. Dazu müssen in allen Regionen und auf allen ÖPNV-Zuständigkeitsebenen entsprechende Fahrgastvertretungen eingerichtet werden. Dies ist auch eine Aufgabe für den Gesetzgeber“.

Einen starken Schub verdankt das Netzwerk der Fahrgastbeiräte der mit der Corona-Pandemie einhergehenden Digitalisierung: Die Organisation von Online-Formaten erleichtert und intensiviert die Zusammenarbeit. Im zurückliegenden Jahr hat es bereits drei gut nachgefragte digitale Veranstaltungen gegeben. Auf der Stuttgarter Tagung konnte das Netzwerk seine Struktur weiter festigen: Mit klarer Mehrheit wurde die Einrichtung eines fünfköpfigen Organisationsteams beschlossen, das sich um die Weiterentwicklung des Netzwerks, die Organisation von Veranstaltungen und die Kontaktpflege zu neuen Beiräten und Medien kümmern wird.

Dem neuen Gremium gehören an:

  • Konrad Braun
    Webmaster fahrgastbeiräte.de, 
    Vorsitzender a. D. Fahrgastbeirat Erfurt
  • Ingrid Gottstein
    Sprecherin des Fahrgastbeirats OstalbMobil, Aalen
  • Matthias Lieb
    Vorsitzender des Fahrgastbeirats Baden-Württemberg,
    Vorsitzender des VCD-Landesverbandes Baden-Württemberg
  • Dr. Kristine Schaal
    Fahrgastbeirat Frankfurt am Main,
    Vorsitzende des ProBahn-Regionalverbands Großraum Frankfurt am Main
  • Harald Voß
    Kundenbeirat der S-Bahn Berlin

Das bundesweite Netzwerk der Fahrgastbeiräte, das im Jahr 2015 in Frankfurt am Main gegründet wurde, legt den Schwerpunkt seiner Aktivitäten nicht auf die Außenwirkung, sondern auf die Unterstützung der einzelnen, ehrenamtlich tätigen Beiräte – also das Lernen voneinander und der Mehrwert, von den Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen zu profitieren.

Pressekontakt

Kontakt über die Geschäftsstelle Fahrgastbeirat bei traffiQ:

Klaus Linek
Fon: 069 212 26893
Mail:

 

Mehr über das bundesweite Netzwerk der Fahrgastbeiräte:
www.fahrgastbeiräte.de